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Prof. G. Kaufmann

....eine gegenständliche Malerei in all ihrer Exaktheit, wie Oertel sie für erforderlich hielt, birgt die Gefahr zu hohe ästhetische Qualitäten zu bekommen, so dass die beabsichtigte Aussage, nämlich Geährdung der Menschheit nicht transportiert wird.

...Oertel sah somit den Zwang, sich von dieser Art von Malerei abzuwenden und reine Formen zu entwickeln, die zu Aussageträgern werden können. Sie bieten die Chance, dass der Betrachter nicht am Gegenstand “klebt”,€ sondern selbst stärker assoziativ tätig werden kann.Das ist allerdings auch eine Gefahr, denn ungeübten Betrachtern bleibt das Bild verschlossen.

...Wie bei den “ realistischen”  erwächst die Bedrohung erst aus der Kombination unterschiedlicher Farben, unterschiedlicher Strukturen. Rein formal gibt es auch fürr diese Malereien Vorgedachtes und somit Hilfen. Es geht darum, Abstraktionen auch weiterhin der gesellschaftlichen Aussage dienstbar zu machen, ja diese sogar noch deutlicher, sozusagen unabgelenkter, prinzipieller vortragen zu können.

....Die Verwendung von Sorgfal auf schöne Flächen bedeutet keinen Widerspruch zur Aussage der Bedrohung, der Unbehaustheit, der Bedrängnis und allgemeiner Gefährdung. Die dem entsprechende Ambivalzenz in Eberhard Oertels Werken ist es, die mich beeindruckt hat, aus der das Bewustsein des Künstlers herauszusehen ist, mehr zu erkennen als andere und es deshalb mitteilen zu müssen, gepaart mit den Zweifeln des Stellenwertes der eigenen Beobachtung im Gesamtzusammenhang unserer Gesellschaft in ihrer Umwelt

Auszug aus der Einführung von Prof. G. Kaufmann, Altonaer Musum in Hamburg.

Blick in in Ausstellung

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